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Fachbegriffe


Algen

Algen gehören zu den niederen pflanzlichen Lebewesen, sie treten in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf und werden durch Wind verfrachtet. Sie wachsen überall dort, wo günstige Lebensbedingungen vorherrschen, d.h. ausreichende Feuchte, Licht, CO2, Kohlendioxid und Mineralstoffe, vorhanden sind. Diese Bedingungen finden Algen auch auf unseren Fassadenoberflächen. In vielen Fällen sind Algen vergesellschaftet mit Bakterien oder Pilzen. Algen verursachen auf mineralischen Untergründen keine direkten Schäden, allenfalls Sekundärschäden. Nämlich dann, wenn sich auf den Algen Pilze ansiedeln, die wiederum von den Algen erzeugt werden. Diese Pilze greifen die Fassade an.



Pilze

Pilze sind zumeist vielzellige Organismen mit einem Zellkern. Ihnen fehlt jedoch das grüne Chlorophyll, wodurch sie nicht zur Photosynthese fähig sind. Pilze sind deshalb auf den Abfall von organischen Substanzen angewiesen, um die nötige Energie und die nötigen Nährstoffe zu erhalten. Während Algen auf Fassaden meistens nur oberflächliche Belege ausbilden, sind Pilze in der Lage, verzweigende Zellfäden aufzubauen und dadurch ein regelrechtes Geflecht zu bilden. Dieses Fadengeflecht (Myzel) ist ohne Mikroskop sichtbar und kann tief in den Baustoff eindringen.

Schimmel

Ursachen sind stets falsches Nutzerverhalten oder bauliche Fehler. In fast jeder Wohnung sind Nährböden vorhanden: Papier (Zellulose), Tapeten, Tapetenkleister, Holz, Möbel, Holzböden, Holzverkleidungen, Hausstaub, organische Bestandteile.
Schimmel ensteht nur, wenn folgende Rahmenbedingungen vorhanden sind: Nährböden, Feuchtigkeit, bestimmte Raumtemparatur, stehende Luft. 


Ursachen können sein:
Aufsteigende Feuchtigkeit die Wände versotten, bautechnische Fehler, Kälte- oder Wärmebrücken, feuchtes Mauerwerk, Schlagregen, ungenügende Dichtigkeit der Fassade und ganz wichtig: falsches Lüftungsverhalten.
Entstehung: auf den Nährböden bilden sich Schimmelpilze und geben in die Raumluft Sporen ab. Die Sporen keimen und entwickeln sich zu neuen Pilzgeflechten, die wiederum Sporen in die Raumluft abgeben. 


Gesundheitsschäden:
Durch die Atemluft gelangen die Sporen in die Atmungsorgane und verursachen Atemwegserkrankungen wie Husten, Asthma oder Allergien.

Abhilfe:
Sind erst mal Schimmelpilzgeflechte vorhanden, müssen diese umgehend mit geeigneten Maßnahmen entfernt werden! Befallene Tapeten restlos entfernen und fachgerecht entsorgen. Schimmelbefall auf Putz durch abschleifen, abbürsten oder abschlagen entfernen. Bei Holz die befallene Oberschicht restlos abziehen. Atemschutz tragen!

Vorbeugung:
Richtiges Lüftungsverhalten unbedingt beachten (Querlüftung: Fenster und gegenüberliegendes Fenster oder Tür ganz öffnen, Lüftungsdauer ca. 5 min). Durch falsches Lüftungsverhalten erhöht sich die Luftfeuchtigkeit enorm. Hausstaub regelmäßig entfernen, Gefährdungsstellen dampfdicht abtrennen, Wärmebehandlung, Möbel richtig aufstellen, hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden, nicht zu viele Pflanzen in der Wohnung aufstellen (Gießwasser wird zu 100% von der Raumluft aufgenommen), Kochdunst mit Abzugshaube absaugen, keine Wäschetrocknung in der Wohnung, Aquarien beeinflussen sehr stark die Luftfeuchtigkeit, in gefährdeten Bereichen, z.B.im Bad, Spezialanstrichsysteme verwenden.

Mikroorganismen

Mikroorganismen sind ökologisch außerordentlich anpassungsfähig. Sie sind in der Lage, nahezu alle in der Umwelt vorkommenden Verbindungen und Stoffe als auch Baustoffe zu besiedeln und anzugreifen. Vor allem die Besiedelung auf Putz oder Farbbeschichtungs-systemen im Außenbereich stellen ein erhebliches, ernst zu nehmendes Problem dar. Neben der optischen Beeinträchtigung muß man mit der fortschreitenden Besiedelung von wachsenden Oberflächenschäden ausgehen. Die baustoffbesiedelnden Mikroorganismen gehören hauptsächlich der Gruppe der Algen und Schimmelpilze an.
Algen und Flechten verfügen über einen eigenständigen Stoffwechsel (autotroph). Sie vermögen, aus Licht, Kohlendioxid, Mineralstoffen und Wasser die erforderlichen Nähr-stoffe und biochemischen Produkte zu synthetisieren. Während man auf die drei zuerst genannten Faktoren so gut wie keinen Einfluß nehmen kann, ist es um so wichtiger, den Feuchtehaushalt einer Fassade zu minimieren. Ohne Feuchte gibt es kein Wachstum für Mikroorganismen. Dies führt zur Erkenntnis, daß sowohl bei Neubaumaßnahmen als auch bei Instandsetzungen der Feuchtehaushalt der Fassade auf ein wirtschaftlich vertretbares Minimum reduziert werden soll.
Hierzu stehen grundsätzlich drei Methoden zur Verfügung: der konstruktive Fassadenschutz,, der bauchemische Fassadenschutz und die Minimierung der Betauung



Fogging

Unter Fogging ("Magic Dust") versteht man plötzlich auftretende schwarze Flecken und rußähnliche, schwarzgraue und ölig schmierige Ablagerungen auf Tapeten, Fensterrahmen, Gardinen, Steckdosen, Lichtschaltern, Fliesen und/oder Einrichtungsgegenständen. Es handelt sich nicht um normale Verschmutzungen, die im Laufe mehrerer Jahre entstehen. Die Ablagerungen entstehen innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen. Oft verschwinden die Ablagerungen im Sommer und kommen manchmal im nächsten Winter wieder.
Im Winter 1995/96 trafen die ersten Anfragen beim Umweltbundesamt nach den Ursachen dieser Ablagerungen ein. Während man damals zunächst ratlos davor stand, sind heute zumindest die grundsätzlichen Zusammenhänge bekannt.
1997 wurde vom Institut für Wasser, Boden und Lufthygiene des Umweltbundesamtes eine Fragebogenaktion bei Gesundheits- und Umweltämtern durchgeführt. Es wurden das Auftreten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Phänomens erfragt. Erfasst und ausgewertet wurden insgesamt 132 Fälle.

Einige Punkte in Stichworten:


 

  • Die Staubablagerungen traten in über 90% aller Fälle während der Heizperiode auf.
  • Die Wohnungen waren entweder neu gebaut oder kurz vorher renoviert worden. 
  • Häufig verschwanden die dunklen Stellen im nächsten Sommer, um manchmal in der darauffolgenden Heizperiode erneut aufzutreten.


Die Analyse der Ablagerungen ergaben fast nie Hinweise auf vermehrte Verbrennungsrückstände (Ruß- und PAK-Analysen waren negativ). Stattdessen fand man vielfach höhersiedende organische Verbindungen, wie Weichmacher, langkettige Alkane, Alkohole und Carbonsäuren in den Ablagerungen.


Mögliche Ursachen für das Phänomen wurden aus der Fragebodenaktion gefolgert:

Beim Bau bzw. der Renovierung der Wohnungen wurden Produkte eingesetzt, die höhersiedende organische Verbindungen ("SVOC"; semivolatile organic compounds) an die Raumluft abgeben. Die Konzentration dieser Verbindungen in der Raumluft ist im Winter (Heizung an und weniger Lüftung) besonders hoch. Die SVOC werden an vorhandene Staubpartikel in der Luft angelagert und diese setzen sich dann unter bestimmten Umständen an den o.g. Oberflächen ab. Die SVOC in der Raumluft sind der erste und wichtigste Schritt in der Ursachenkette, sie alleine genügen aber noch nicht, um auch tatsächlich Ablagerungen zu verursachen.

Weitere Faktoren sind:


 

  • Bauliche Gegebenheiten (Wärmebrücken, Risse und andere)
  • Raumausstattung (Materialien, die zusätzlich Weichmacher abgeben, wie Laminat, PVC, Teppichboden, Paneele) 
  • Raumnutzung (Verwendung zusätzlicher Emissionsquellen für SVOC wie Öllämpchen und Kerzen, Lüftungsverhalten) 
  • sonstige raumklimatische und Witterungseinflüsse wie Luftfeuchtigkeit, Elektrostatik der Luft.


Die Thermik im Raum (Warmluftbewegung) spielt also eine Rolle und elektrostatisch geladenen Oberflächen begünstigen den Effekt.

Die Verwendung von emissionsarmen bzw. emmisionsfreien Produkten senkt das Risiko des Auftretens. Da der wichtigste Faktor die SVOC sind, ist deren Vermeidung natürlich entsprechend ausschlaggebend.
Renovierungen führt man außerdem am besten im Frühjahr durch. Anfängliche Ausgasungen neuer Produkte sind dann bis zur nächsten Heizperiode und deren negativen klimatischen Einflüssen unter Umständen schon weg.